Aloe Vera

Aloe Vera, ihr botanischer Name lautet Aloe Vera Barbadensis Miller, ist eine von über 200 verschiedenen Arten der Wüsten Aloe. Wild wachsende Aloearten sind seid 1973 durch das Washingtoner Artenschutzabkommen geschützt und dürfen weder ausgegraben noch abgeschnitten werden. Nur auf Plantagen durch künstliche Vermehrung kultivierte Pflanzen dürfen vermarktet werden. Angebaut wird sie in Afrika, Texas, Florida, Mexiko, den Kanaren, niederländischen Antillen, in den Küstengebieten von Venezuela und neuerdings auf riesigen Plantagen in Colonche, Ecuador.

Man bekommt sogar bei uns in Deutschland in den Gärtnereien Aloepflanzen für die Fensterbank. Sie sind allerdings im Gegensatz zu ihren Geschwistern nur Zwerge. Die Blätter der Aloe Vera Barbadensis Miller sind etwa 40 bis 50 cm lang, haben eine Breite von 6-7 cm und sind rosettenartig angeordnet. Jüngere Arten wirken eher klein und flach. Nur ältere Pflanzen bilden einen höheren Stamm und bekommen dann eine meistens über 1 Meter hohe Blütentraube. Die dreizähligen Blüten sind rötlich. Die Blätter bestehen aus drei unterschiedlichen Schichten, die jeweils spezifische Inhaltsstoffe enthalten. Eine graugrüne lederartige äußere Schicht schützt die Pflanze vor dem Austrocknen. Der gelbe harzartige Saft der darunter liegenden Faserschicht enthält unter anderem Aloine, die durch ihren bitteren Geschmack die Pflanze vor Tierfraß schützt. Die innerste Schicht stellt den eigentlichen Flüssigkeitsspender dar. Sie besteht aus einem Gel mit einem Wasseranteil von 96%. Die enthaltenen Stoffe sollen die Abwehrkräfte und die Wundheilung fördern.

Wichtige Vorraussetzung zur Nutzung des Gels war ein Verfahren zum Schälen der Blätter und zur Konservierung des Blattgels, welches ein texanischer Apotheker entwickelte. In einer Filettiermaschine wird das Blattwerk schonend von der Blattrinde getrennt, so daß die abführende Anthracenderivate an der Innenseite der Blattrinde das Gel nicht berühren. Das Gel wird dann unter Zugabe der Vitamine C und E, nach einem patentierten Verfahren in Edestahltanks stabi-lisiert. Durch angewendete Niedrigtemperaturen kommt es zu einer chemischen Reaktion, welche die Erhaltung der hitzeempfindlichen Wirkstoffe ermöglicht.

Für medizinische und kosmetische Zwecke, sowie als Nahrungsergänzung wird meist das Gel bzw. der Saft und teilweise auch die Blätter der Pflanze verwendet. Über 200 bioaktive Substanzen, vielleicht auch mehr, stecken in ihr.

Unter anderem Enzyme, Vitamine, Mineralstoffe, Bioflavonoide und essentielle Aminosäuren. Für die positiven Effekte auf das Wohlbefinden, den Stoffwechsel und das Immunsystem des Menschen ist das ausgewogene Verhältnis dieser Substanzen zueinander verantwortlich. Aloe Vera liefert 20 der uns bekannten 22 Aminosäuren, und dabei sieben von acht, die der Körper nicht selbst bilden kann. Neben der natürlichen Salicylsäure enthält die Pflanze Tanine und vor allem den Wirkstoff Acemannan, eine langkettige Zuckerform, welche die Regeneration von Körperzellen fördert und als natürliche Schutzschild fungiert.

Schon Kleopatra und Nofretete wussten vor Jahrhunderten die Kräfte der Aloe Vera für sich zu nutzen. Alexander der Große und Kolumbus benutzten die Aloe Vera auf ihren langen Fahrten über das Meer bei Verletzungen und Entzündun-gen zur äußerlichen Wundheilung.

Aloe Vera wird auf dem freien Markt in verschiedenen Formen angeboten z.B. als Cremes, Saft, Gel, Pulver..... und und. In Verbindung mit Tee wird es meistens in Form einer Multivitaminmischung beigemischt. Die Blätter wären hier schlecht zu verwenden aufgrund des im Blatt enthaltenen Aloinstoffs, der durch das Auflösen im heißen Wasser den Tee bitter machen würde.

Aloe Vera wird bei ganz unterschiedlichen Teesorten beigemischt. Es beeinflusst nicht die Ziehzeit der jeweiligen Sorte, sondern ist eine Bereicherung für den Tee.