Darjeeling Tee

Herkunft des Darjeeling:

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Mit dem Namen Darjeeling verhält es sich genauso wie beim Assam Tee. Es gibt einmal die Provinz Darjiling und den Tee Darjeeling (englische Schreibweise) der aus dieser Provinz stammt und deshalb ihren Namen trägt und genau wie Assam in Indien liegt.

Nur das Assam mit seinen Teegärten in 1500 Metern Höhe liegt und die Region Darjiling weit aus Höher am Fuße des Himalayas in einer Höhenlage von ca. 2300 Metern. Es gibt mittlerweile fast 80 Teegärten, die auf 20.000 Hektar ca. 11 Millionen kg Darjeeling-Tee jährlich ernten.

 

Darjiling steht nicht nur für seine Spitzen-Darjeelingtees, sondern auch für die atemberaubenden Ausblicke auf die Himalaya-Berge und seine Landschaften. In Indien wird für den Teeanbau des Assams eine bereits einheimische Teepflanze, die Camellia assamica, verwendet. Da sich diese aber für die höheren Gebirgslagen nicht eignet, benutzt man hier für den Darjeelinganbau eine aus China stammende Teepflanze, die Camellia sinensis.

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Sie wächst zwar langsamer, ist dafür aber robuster und gedeiht auch auf weniger fruchtbarem Boden. Sogar leichter Frost, eine geringere Luftfeuchtigkeit oder längere Trockenperioden können den kleinen Überlebenskünstler nicht davon abhalten, bereits im zweiten Jahr üppig zu blühen. Er hat längliche, eiförmige, dunkelgrün glänzende, feine Blätter. Der Blattrand ist fein gezahnt. Die jungen Triebe zeigen auf der Unterseite einen silbrigen Flaum, der auch nach der Verarbeitung zu Blatt-Tee als glänzender Schimmer sichtbar bleibt.

Die Ernte:

Der Darjeeling kann bis zu vier Mal im Jahr geerntet werden, wobei sich von Ernte zu Ernte die Qualität und der Geschmack verändert.

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First Flush

Frühjahrspflückung Die Erste Pflückung, in der Fachsprache bezeichnet als „First Flush“,
erfolgt von März bis April. Sie zeichnet sich durch ein sehr feines,
mildes und blumiges Aroma aus. Die Tasse ist hell bis goldgelb.

Flugtee

Mit dieser ersten Ernte verbindet sich auch der Begriff "Flugtee". Nach der Winterpause, sie gilt von Ende Dezember bis Anfang März, beginnt der Teestrauch wieder zu wachsen und zu gedeihen.

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Und gerade die ersten zarten Triebe nach der Winterpause gelten als die kostbarsten und geschmacklich einmalig und unverwechselbarsten der ganzen Ernte überhaupt. Diese Qualität ist nur von kurzer Dauer und erfordert daher eine sorgfältig geplante Pflückung und Verarbeitung. Für 100g Darjeeling dieser besonderen Sorte müssen ca. 2000 Blattsprossen gepflückt werden.
Damit das besondere frisch, süßlich-duftige Aroma nicht verloren geht, wird der Tee nicht wie üblich auf dem Seeweg, sondern mit dem Flugzeug in alle Welt gebracht.

Daher also der passende Name „Flugtee“ ! Einer der teuersten Tees der Welt!

In betweens - Zwischenernten

"In betweens“, so genannte „Zwischenernten“, erfolgen von April bis Mitte Mai. Sie sind erforderlich, weil die Teebüsche auch zwischen den Haupternten regelmäßig beerntet werden müssen, damit ihre Qualität erhalten bleibt und die Teesträucher nicht zu hoch wachsen. Diese "Zwischenernten" werden oft in Blends (Teemischungen) verwendet.

Second Flush - Sommerpflückung

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Danach erfolgt die zweite Haupternte die "Second Flush". Sie ist von Mai bis Juni und geschmacklich schon etwas
kräftiger, vollmundig und in der Tasse dunkelgolden bis bernsteinfarben.

Regentees

Von Juli bis September erntet man die
so genannten "Regentees", weil sie während der Monsunregenzeit geerntet werden müssen. Sie werden lediglich für Teemischungen und einfachere Teesorten genutzt.

 

Autumnal - Herbstpflückung

Die letzte Ernte ist von Oktober bis Mitte Dezember und trägt den Namen "Autumnal" und wird nach der Monsun-regenzeit begonnen. Sie hat nicht mehr die Qualität eines First oder Second Flush ist aber immer noch hochwertiger, als die Qualität der Zwischenernten. Der Geschmack ist fein-würzig und weich, hervorgerufen durch den reduzierten Gerbstoffgehalt in den Teeblättern. In der Tasse spiegelt sich die rotgoldene Farbe der herbstlichen Abendsonne wieder.

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Nach der Ernte wird der Darjeeling auf große "Welkgitter" ausgebreitet. Durch Zufuhr von abwechselnd warmer und kalter Luft wird dem Tee die erste Feuchtigkeit entzogen. Danach werden die Teeblätter gerollt, dies geschieht entweder per Hand oder in mechanisch arbeitenden Rollmaschinen. Diese brechen mit leichtem Druck die Zellstruktur der Blätter auf, ohne jedoch das Blatt zu zerstören. Der Zellsaft tritt aus und damit beginnt die Fermentation. Die Teeblätter werden dann in speziellen Fermentationsräumen in dünnen Lagen ausgebreitet.
Bei kontrollierter Wärme- und Feuchtigkeitszufuhr reagiert der austretende Zellsaft mit der Luft und dem Sauerstoff. Durch diese Reaktion verändert das Teeblatt seine vormals grüne Farbe in braun bis braun-schwarz. Haben die Blätter die richtige Färbung erreicht, wird die Fermentation gestoppt. Dies geschieht wiederum durch sorgfältiges und rasches trocknen, das zum eindicken des Zellsaftes führt und somit die Fermentation beendet.

Danach wird der fertige Darjeeling noch in die unterschiedlichen Darjeeling Blattgrade und Qualitäten sortiert. (Siehe auch Wissenswertes Schwarzer Tee)

Zubereitung:

Je nach Mineraliengehalt und Härtegrad Ihres Wassers kann ein Darjeeling sehr unterschiedlich schmecken. Verwenden Sie deshalb unbedingt weiches Wasser mit einem Härtegrad unter 8 oder benutzen einen Wasserfilter. Bei sehr hartem Wasser hilft eigentlich gar nichts mehr um Ihre Wasserqualität zu verändern. Hier empfehlen wir immer einfaches Mineralwasser aus der Flasche zu nehmen und dieses aufzukochen. Bildet sich ein Film auf Ihrem zubereiteten Darjeeling Tee, ist dies ein Hinweis dafür, dass Ihr Teewasser zu kalkhaltig ist.

Bringen Sie die benötigte Menge Wasser zum kochen. Wärmen Sie die Teekanne, bevor Sie den Tee in die Kanne geben leicht an, das trägt zur besseren aromatischen Entfaltung des Tees bei. Dann geben Sie einen gestrichenen Teelöffel pro Tasse, ab 5 Tassen zusätzlich einen gestrichenen Teelöffel an Darjeeling Tee für die Kanne, hinein. Sie sollten weder ein Teesiebeinsatz noch einen Teefilter verwenden. Das würde dem Aroma des Darjeelings nur schaden. Er entfaltet sich am besten, wenn Sie ihn lose in die Teekanne geben. Je nach persönlichem Geschmack und der Darjeeling-Tee-Sorte können Sie den Tee später nach eigener Dosierung zubereiten. Geben Sie nun das frisch kochende Wasser auf den Tee. Die Ziehzeit variiert zwischen 3 und 5 Minuten. Soll der Tee anregend wirken, lassen Sie ihn bis zu 3 Minuten ziehen. Je länger Sie ihn ziehen lassen, desto stärker nimmt die anregende Wirkung ab. Länger als 5 Minuten sollte ein Darjeelingtee allerdings nicht ziehen. Danach sieben Sie den fertigen Darjeelingtee in eine zweite vorgewärmte Teekanne um und servieren ihn.

Fotos mit freundlicher Genehmigung vom Deutschen Teeverband e.V. ! 2012