Ayurveda Tee

Ursprung und Bedeutung:

Ayurveda ist ein indisches Heilverfahren, dessen Grundgedanken auch auf heutige Lebensbedingungen anwendbar sind. Der indische Begriff Ayurveda bedeutet  "das Wissen von der richtigen Lebensweise"  (ayur = Leben, veda = Wissen).

Zu den Zielen dieser alten indischen Volksmedizin zählen:

  • Erhaltung der Gesundheit durch richtige Lebensweise
  • Heilung von Krankheiten durch Stärkung der Selbstheilungskräfte

Im Mittelpunkt der Betrachtung steht der Mensch als Ganzes, d.h. auch der Mensch im Zusammenhang mit seiner Umwelt. Nach der Sicht des Ayurveda entstehen Krankheiten dort, wo das Gleichgewicht der Kräfte gestört ist  - innerhalb des Körpers, im Umkreis zwischenmenschlicher Beziehungen oder

in der Beziehung zwischen Mensch und Natur.

Geschichte:

Die Geschichte des Ayurveda reicht bis in die Entstehungszeit der Veden, den Ältesten Aufzeichnungen der indischen Kultur (3. bis 8. Jahrhundert vor Christus) zurück. Die drei bekanntesten Niederschriften wurden in späterer Zeit von drei verschiedenen Autoren (Caraka, Susruta und Vagbhata) verfasst. Das Ayurveda kann als das älteste medizinische Lehrsystem betrachtet werden, das schon die alte griechische, ägyptische und chinesische Medizin beeinflusste. In Indien wird Ayurveda an den Universitäten gelehrt. Etwa 80% der Bevölkerung wird mit dieser Heilmethode behandelt.

Die fünf Elemente (Erde, Wasser, Feuer, Luft, Raum)

Eine wichtige Grundlage zum Verstehen des Ayurveda ist die Lehre von den fünf Elementen (Mahabhutas), den Bausteinen des Lebens:

ERDEWASSER, FEUER, LUFT und RAUM.

Der Mensch als auch die Umwelt ist aus diesen fünf Elementen aufgebaut. Alle Veränderungen unserer Umgebung, z.B. Tages- und Jahreszeiten, Wetter und wechselndes Nahrungsangebot, wirken sich auf unser Befinden aus, was eine laufende Änderung der Zusammensetzung der fünf Elemente in uns zur Folge hat. Jeder Mensch verfügt von Natur aus über eine individuelle Zusammensetzung der Elemente, die seine Konstitution und sein Temperament prägen.

Diese werden jeweils einem der fünf Sinne des Menschen zugeordnet.

  • ERDE bedeutet Festigkeit, Stabilität und Form.
    Ihr ist der GERUCHSSINN zugeordnet.
  • WASSER bedeutet Flüssigkeit. Ihm ist der GESCHMACKSINN zugeordnet.
  • FEUER bedeutet Hitze. Ihm ist der GESICHTSSINN zugeordnet.
  • LUFT bedeutet Bewegung, Ausdehnung. Ihr ist der TASTSINN zugeordnet.
  • RAUM bedeutet fehlen jeden Widerstandes. Ihm ist der GEHÖRSINN zugeordnet.

Die Elemente kommen nie in einem reinen Zustand vor, sondern immer in unter-schiedlichen Mischungsverhältnissen, wobei meist ein Element dominiert.

Daraus ergeben sich nach der ayurvedischen Lehre die drei Doshas KAPHA, PITTA, VATA. Sie stehen für das äußere und innere Erscheinungsbild des Menschen. Jeder dieser Doshas verfügt über zwei der fünf Elemente, hat einen speziellen Hauptsitz im Körper und ist verantwortlich für bestimmte Funktionen und Eigenschaften.

Von Geburt an befinden sich die drei Doshas in jedem Menschen in einem

charakteristischen Verhältnis. Jeder Typ ist durch eines der drei Doshas geprägt. Manchmal sind auch zwei starke Doshas vorhanden. Selten sind alle drei Doshas gleichmäßig vertreten. Die dominierenden Doshas prägen durch ihre Merkmale die körperlichen und geistigen Eigenschaften eines Menschen. Jedoch soll die Typisierung keine starre Festlegung sein, da im Grunde alle Menschen Misch-typen sind. Andererseits ist es dem Arzt natürlich möglich, durch eine genaue Typenbestimmung die Behandlung eines Patienten individuell zu gestalten. Da sich die verschiedenen Typen in Stärken, Schwächen, Krankheitsanfälligkeit, unterschiedlicher Reaktionen auf Ernährung, Sinneseindrücke, Klima und Lebens-umstände sowie emotionalen und intellektuellen Reaktionen auf äußere Einflüsse unterscheiden.

KAPHA:

KAPHA besteht aus den Elementen WASSER und ERDE die für Ruhe und Stabilität stehen. Der Sitz von KAPHA ist in der Kehle, Brustraum, in den oberen zwei Dritteln des Magens, der Bauchspeicheldrüse und in den kleinen Gelenken. KAPHA sorgt für den Zusammenhalt und Stabilität im Körper, es ist zuständig für Wachstum und Regeneration, für Kraft, Standfestigkeit, Körpergewicht, den Glanz der Haut und die Geschmeidigkeit.

Grundbild und Merkmale (KAPHA):

  • stabiler, schwerer Körperbau,
  • große Stärke und Ausdauer große Augen und Zähne,
    kräftiges, eher dunkles Haar, große, kräftige Hände
  • elastisches Körpergewebe, kräftige Muskulatur,
    Knochen und Gelenke
  • gutes Langzeitgedächtnis, trifft Entscheidungen bedächtig,
    ist schwer aus der Ruhe zu bringen
  • geht Dingen auf den Grund und methodisch und langsam an
  • ruhige Bewegungen, standfest, spricht wenig und ruhig
  • sanftmütig, großzügig, beständig, Sinn für das Wesentliche
  • plant langfristig
  • bodenständiger Beruf
  • tiefer und langer Schlaf
  • bevorzugt trockene Wärme (Sauna)
  • Neigung zu glatter, fetter Haut
  • geringes Hungergefühl und langsame Verdauung,
  • braucht relativ wenig Nahrung, Gourmet
  • langsame Auffassungsgabe

Einflüsse die das optimale Gleichgewicht von KAPHA stören:

  • zu wenig körperliche und geistige Aktivität
  • tagsüber schlafen und zu viel schwere, fette und kalte Speisen
  • die Geschmacksrichtungen süß, sauer und salzig
  • Frühjahrszeit, feuchte und kalte Witterung

Ausgleichende Maßnahmen:

  • sportliche Aktivität, Anregung
  • frühes Aufstehen
  • warme, leicht und trockene Speisen
  • die Geschmacksrichtungen scharf, bitter und herb bevorzugen
  • entschlacken im Frühjahr, Trockenmassagen
  • KAPHA- Tee

PITTA:

PITTA besteht aus den Elementen FEUER und WASSER die für Begeisterung und Aktivität stehen. Der Sitz von PITTA ist im unteren Drittel des Magens, im Zwölf-fingerdarm, im Dünndarm, im Nabel, im Blut, im Auge, in der Haut. PITTA ist vor allem durch das Element Feuer bestimmt. Es regelt den Stoffwechsel und steuert die Tätigkeiten des Verdauungssystems, der Körpertemperatur, der Hautpigmen-tierung, des Intellekts. Auch der emotionale Ausdruck und die Ausstrahlung eines Menschen werden über das PITTA reguliert.

Grundbild und Merkmale:

  • mittelschwerer Körperbau, schlank, muskulös,
    weiche, dehnbare Gelenke
  • leuchtende Augen, mittelgroße Zähne mit scharfer Bisskante,
  • dünnes, weiches Haar, hell oder rötlich gefärbt
  • wohlgeformte Hände, geschmeidige Haut, gute Durchblutung
  • willensstark, verantwortungsbewußt, unternehmungslustig, mutig
  • kritischer Verstand, geht Dinge mit mittlerer Geschwindigkeit an, arbeitet organisiert und kann Erlerntes systematisch wiedergeben
  • starker Appetit und gute Verdauung, lässt keine Mahlzeit ausfallen
  • bevorzugt kalte, süße, bittere und zusammenziehende Speisen und kühle Getränke
  • guter, regenerierender Schlaf und Wärmehaushalt
  • bevorzugt Kaltwaschungen
  • guter Redner, feurig, motiviert
  • guter optischer Wahrnehmungssinn, ergreift Führungspositionen
  • Neigung zu Sommersprossen und Muttermalen
  • Neigung zu Durchfall
  • Neigung zu starker Schweißbildung, Abneigung gegen Hitze
  • Neigung zu Ungeduld, ärger, Intoleranz, leicht erregbar

Einflüsse die das optimale Gleichgewicht von PITTA stören:

  • Ärger, Leidenschaft
  • ununterbrochenes sprechen und denken,
    erhöhter Reizüberfluss führt zu Blockaden
  • übermäßige körperliche Anstrengung
  • extrem heiße, scharfe, saure und salzige Speisen
  • Alkohol, Tabak, Schwarztee, Kaffee, Knoblauch
  • laute, aggressive Musik
  • Hitze, zuviel direkte Sonne (speziell im Sommer)

Ausgleichende Maßnahmen:

  • gleich bleibende feste Arbeitszeiten, nicht zu viele Überstunden!
  • genügend Freizeit z.B. schwimmen ist für den PITTA-Typen von Vorteil
  • vermeiden von Hitze
  • Geschmacksrichtungen süß, bitter und herb bevorzugen
  • PITTA- Tee

VATA:

VATA besteht aus den Elementen RAUM und LUFT die für Bewegung stehen.

Der Sitz von VATA ist in der Blase, Dickdarm, Rectum, Becken, Hüfte, Schenkel, Ohren, Knochen und dem Darm. VATA ist die Lebensenergie selbst und das stärkste aller Doshas. Kommt VATA aus dem Gleichgewicht, führt das leicht zu Störungen. Es steuert die Prozesse der Bewegung, der Emotionen, des Einneh-mens (Essen, Trinken und Atmen), Zurückhaltens und Ausscheidens, der Erhal-tung des Körpergewebes und der Aktivität der Sinne und des Geistes. Als Schritt-macher für die Kommunikation im Körper kontrolliert es die beiden anderen Doshas.

Grundbild und Merkmale:

  • leichter, gelenkiger Körperbau, grazile Hände, geringes Gewicht
  • kleine dunkle Augen, zarte Wimpern, feine Haare,
    empfindsame Haut, kleine Zähne
  • schnelle Auffaßungsgabe und
    gutes Kurzzeitgedächtnis, geht Dinge schnell an
  • lebhaft, beschwingt, ideenreich, redegewandt,
  • sensible Wahrnehmung, spielerisch, künstlerisch, reiselustig
  • mag gern feuchte Wärme (Dampfbäder)
  • bevorzugt warmes Essen, süße, saure, scharfe und erhitzte Speisen
  • fühlt sich zu musischen und künstlerischen Berufen hingezogen
  • Neigung zu trockener Haut und rißigen Fingernägeln (Nägelkauen), Karies
  • unregelmäßiger Hunger und Verdauung, neigt zu Verstopfung
  • Neigung zu Krämpfen und leichtem, unterbrochenem Schlaf
  • Neigung zu Unruhe, Fahrigkeit, Orientierungslosigkeit
    und Unentschlossenheit
  • Abneigung gegen kaltes und windiges Wetter

Einflüsse die das optimale Gleichgewicht von VATA stören:

  • Stress, Überanstrengung
  • unregelmäßige Tagesroutine und Essenszeiten
  • zu spät ins Bett gehen
  • zuviel rohe, kalte, trockene und leichte Nahrung
  • Kaffee, Schwarzer Tee, Zigaretten, kohlensäurehaltige Getränke
  • zuviel Fernsehen
  • lange Fahrten und Reisen
  • kaltes, windiges Wetter (Herbst und Winter)

Ausgleichende Maßnahmen:

  • regelmäßiger, wiederkehrender Tagesablauf mit festen Mahlzeiten
  • regelmäßige Entspannung und genügend Schlaf
  • bei kaltem, windigen Wetter den Körper warm halten
  • warme, gesunde und nicht zu trockene Speisen
  • Geschmacksrichtungen süß, sauer und salzig bevorzugen
  • Ölmassagen
  • VATA- Tee

Ayurveda und Tee:

Ayurveda Tees sind Mischungen aus Kräuter, Gewürzen, Samen und Heilpflanzen. Je nach Zusammensetzung beruhigen, entspannen, gleichen aus, regen an oder beleben sie.

Die typischen Gewürze für diesen Tee sind Ingwer, Fenchel, Minze, Nelke, Koriander, Kardamom, Kreuzkümmel, Muskat, Süßholz, Curcuma, Pfeffer, Anis und Zimt.

Die Hauptwirkstoffe in den verwendeten Gewürzen sind "ätherische Öle", die auf das zentrale Nervensystem wirken und so auf sanfte Weise, das menschliche Gefühlsbefinden positiv beeinflussen können.

Aus Gewürzen, Speisen oder Getränken kann der Körper die "ätherischen Öle" besonders leicht aufnehmen, die Wirkung spürt man sofort. Bei konkreten gesundheitlichen Problemen können Gewürztees zumindest Linderung bringen. Man darf natürlich keine Wunder erwarten, den jeder Mensch und Körper ist einzigartig und reagiert dementsprechend auch anders auf einzelne Wirkstoffe. Solange man keine Allergien gegen Gewürze, Kräuter, Gräser oder Pollen hat, also gegen pflanzliche Stoffe, sollte ein probieren unbedenklich sein.

Im Zweifelsfall fragen Sie Ihren Arzt.

In unserem Shop erhalten Sie verschiedene ayurvedische Tees, natürlich die drei wesentlichen KAPA, PITTA und VATA und ayurvedische Teemischungen.

Dieses ist nur ein kleiner Einblick in die Geschichte des Ayurveda. Sollten Sie sich für dieses Thema ausführlicher interessieren, steht Ihnen in den Bücherläden und Büchereien jede Menge Material zur Verfügung. Da das Interesse an Ayurveda von Tag zu Tag steigt. In unserer Bücherabteilung haben wir ebenfalls ein Ayurvedabuch "Ayurveda - Leben im Gleichgewicht der Kräfte"  im Angebot.

Zubereitung:

Nehmen Sie auf einen Liter kochendes Wasser 5 Teelöffel Tee und lassen sie ihn je nach gewünschter Intensität, 8-10 Minuten ziehen.  Danach den Tee in eine vorgewärmte Teekanne umsieben. Für eine Tassenportion nehmen Sie am besten unseren beliebten "Teekneifer 4,5 cm" und eine 200 ml große Tasse.