Kräutertee

Es ist kaum vorstellbar, aber schon vor über 20 000 Jahren nutzten Menschen die Kräuter. Dies läßt sich durch Funde in Gräbern belegen. Damals gab man den Verstorbenen verschiedene Gaben mit ins Grab, damit sie in ihrem neuen Leben nicht mittellos waren. Aus dem 3. Jahrtausend vor Christus, fand man die ersten Schrifttäfelchen mit eindeutigen Angaben über Kräutermischungen. Seit ca. 2000 vor Christus ist die Verwendung von Kräutern/Heilpflanzen in der indischen Ayurveda–Medizin bekannt. (Siehe auch Wissenswertes Ayurveda Tee).

Kräuter wachsen eigentlich überall. Die bekanntesten dürften die Kamille und die Brennnessel sein, mit der schon jeder so seine Erfahrungen gemacht hat. Einmal als Kind in einen Brennnesselstrauch gefallen – vergisst man nie! Aber das Brennnesseltee zum Beispiel bei Blasenentzündungen helfen kann, wissen die wenigsten.  - Woher auch, schließlich brennt sie ja von außen schon genug.  -

Die ersten großen Kräutergärten wurden im 7. Jahrhundert von den Mönchen angelegt. Das Kräutersammeln in der freien Natur stellte sich mitunter doch als sehr schwierig dar. Entweder war von einer benötigten Sorte nicht genug vorhanden oder von Tieren aufgefressen worden. Mit der Zeit entwickelten sich daraus die Apothekergärten. Diese wurden genutzt, um einerseits die Ärzte mit den für ihre Heilkünste notwendigen Arzneien jederzeit ausreichend und frisch zu versorgen und andererseits, um den Studenten eine möglichst naturnahe Ausbildung zu gewährleisten.

Die Ihnen vielleicht bekannteste Pflanzenheilkundlerin ist Hildegard von Bingen (1098-1179). Sie beschrieb in ihrem Buch "Liber simplicis medicinae", für diese Epoche eine beachtliche Leistung für eine Frau, fast 200 Heilpflanzen und ihre Wirkungen. Sie gründete später ein eigenes Kloster, indem sie viele Menschen mit Heilpflanzen behandelte. Sie gilt seither als die erste Naturheilärztin der Geschichte.

Im 18. / 19. Jahrhundert begründete Samuel Hahnemann (1755-1843) die Homöopathie als Heilmethode. Die Homöopathie nutzt, neben einigen Mineralien, organischen Einzelsubstanzen und Produkten tierischer Herkunft, in erster Linie Gift- und Arzneipflanzen. Diese Gift- und Arzneipflanzen dürfen nur von Apotheken oder Personen mit ausreichender Ausbildung und Kenntnis vertrieben werden. Die Homöopathie hat sich bis heute als wichtige Heilmethode erhalten und weiterentwickelt. Jeder von Ihnen, war bestimmt schon einmal, aber spätes-tens wenn die Mediziner im wahrsten Sinne des Wortes mit ihrem Latein am Ende waren, bei einem Heilpraktiker, die unter anderem auch mit Heilkräuter-mischungen (so genannte Heißwasserauszüge) arbeiten.

"Heilkräuter" werden auch als Monodrogen bezeichnet und gelten als freiverkäufliche Arzneimittel.

Natürlich besteht auch für jeden die Möglichkeit selber Kräuter anzubauen oder zu sammeln. Hierbei sei aber ausdrücklich darauf hingewiesen und gewarnt, dieses nicht ohne die entsprechenden Kenntnisse zu tun! Man sollte nicht nur die Pflanze ganz genau identifizieren können, sondern auch genau wissen, wann der beste Erntezeitpunkt ist und welcher Pflanzenteil verwendet werden darf und wie weiter mit der Pflanze, sprich Trocknung, verfahren werden muß. Es gibt eine Vielzahl von Kräutern und Pflanzen, die für den Menschen nicht ganz ungiftig sind. Der Fingerhut z.B. ist da wohl die bekannteste unter den Pflanzen. Welche Kräuter heilend oder lindernd wirken, sollte im Einzelfall genau erfragt werden. Bei Erkältungskrankheiten wirken z.B. Holunderblüten, Lindenblüten, Salbei, Kamille und Spitzwegerich wohltuend. Pfefferminze, Anis und Fenchel beruhigen den Magen und Darm und Johanniskraut und Melisse helfen bei Schlafstörungen. Die Heilkräuter verfügen oft über verschiedene Eigenschaften, darum ist es auch von Vorteil, einige Kräuter miteinander zu mischen. Geschmacklich wird das Ergebnis natürlich nicht immer zufrieden stellend sein, denn wie schon bekannt  "nicht alles was auch gut hilft, schmeckt auch gut“, daß haben Kräuter nun einmal so an sich. Aber oft hilft dann schon ein Löffel Honig, oder man lässt den Kräutertee nicht zu lange ziehen, damit sich die Bitterstoffe nicht so stark freisetzen.

Wer sich einmal über dieses Thema Schlaulesen möchte, dem empfehlen wir folgende Bücher: „Kraut und Unkraut zum Kochen und heilen“ von Elisabeth und Karl Hollerbach (ISBN 3-89631-211-1) oder das „Klosterfrau Gesundheitsbuch – Heilpflanzen, Homöopathie, Vitalstoffe“ von Dr. Alexander Schenk, Dr. Oliver Ploss, Uwe Gröber und einem Geleitwort von Dr. Alfred Biolek (ISBN 3-426-66818-1).

Wir bieten eine große Palette an Kräutertees / Wellness- und Kräutertee-mischungen an. Diese können von jedem unbedenklich getrunken werden, weil sie zu den Genuss- und Wohlfühltees gehören. Es sei denn, Sie sind gegen eines oder mehrere der angegebenen Zutaten allergisch. Dann sollten Sie natürlich diesen Tee nicht trinken. Bei jedem unserer Tees sind die Zutaten angegeben. Zusätzlich haben wir unter der Kategorie "Omas Kräuterlexikon", alle Kräuter und Pflanzen, die in unserem Teesortiment vorkommen, für Sie aufgeführt und erklärt. Also im Zweifelsfalle können Sie dort nachlesen, oder Sie fragen Ihren Arzt.

Im aktuellen Wellness Trend erobern immer mehr Kräutertees den Markt. Sie sind bekömmlich, wohltuend, anregend, beruhigend, erwärmend, entschlackend, entwässernd, belebend, erfrischend und durstlöschend - das richtige Kraut ist für (fast) jede Gelegenheit gewachsen. Probieren Sie es aus!

Zubereitung:

Kräutertees sollte man wie folgt zubereiten: Nehmen Sie einen gehäuften Teelöffel pro Tasse oder einen gefüllten Teekneifer / Teeeizange (4,5cm) pro 200ml Tasse, mit kochendem Wasser aufbrühen und bedeckt 5-10 min. ziehen lassen. Wichtig ist, dass der Tee zugedeckt ziehen kann, damit die Aromen nicht "verduften".

Für lose Medizinaltees verwenden Sie je nach Pflanzenart 2 bis 4g auf 150ml Wasser. Oder Sie richten sich nach Angabe und Hinweise auf der Teepackung.

Bei frischen selbst gesammelten Kräutern, benötigen Sie 2-4 Esslöffel (je nach Geschmack) des grob zerkleinerten Krautguts. Auch hier gilt immer zugedeckt ziehen lassen. Für größere Mengen, die Sie zubereiten möchten, haben wir unsere praktischen Baumwollteenetze, die Sie befüllen können und anschließend nur auswaschen und trocknen müssen. Sie sollten allerdings pro Teesorte, also ob Früchte-, Rooibos- oder Kräutertee, immer nur ein und dasselbe Netz verwenden.