Johanniskraut

Beschreibung:

Das Johanniskraut, auch Tüpfel-Hartheu, genannt, ist eine in ganz Europa, Nordafrika und Nordasien verbreitete Arzneipflanze. Volkstümlich wurde sie auch schon als "Hexenkraut", "Teufelsflucht" oder "Frauenkraut" bezeichnet. Den Namen "Tüpfel-Hartheu" verdankt sie ihren Blättern, denn wenn man diese näher betrachtet oder gegen das Licht hält, entdeckt man, das viele kleine braune Flecken das Blatt bedecken die wie Tüpfelchen wirken. Es handelt sich hierbei aber nur um Öldrüsen. Die mehrjährige Pflanze hat eine Größe von 25 bis 90 cm. Sie wächst an sonnigen trockenen Stellen und ist häufig an Weg- und Waldrändern, Steinbrüchen, Böschungen und auf Wiesen zu finden. - Wobei die Bauern heute dafür sorge tragen, dass auf den Wiesen kein Johanniskraut mehr wächst. Man stellte schon sehr früh fest, dass bei einer hohen Dosierung dieses Krautes, eine Art Lichtempfindlichkeit ausgelöst wurde. Sowohl bei den Tieren, die diese Pflanzen aufgrund ihres guten Aromas zu Hauff fraßen, als auch beim Menschen, wenn die Dosierung über einen längeren Zeitraum in hohen Dosen eingenommen wurde. Von einer hohen Dosis spricht man bei etwa 900mg bis 1800mg Johanniskrautextrakt täglich. Also können Sie Teesorten die mitunter Johanniskraut enthalten ohne Sorge trinken, da sie an diese Größenordnungen niemals heranreichen werden. Diese Tees dienen eher der entspannenden und ausgleichenden Wirkung. – Seinen Namen verdankt das Kraut dem 24. Juni, dem Johannistag. Früher war es Sitte, an diesem Tag einen blühenden Kranz um das Kreuz im Haus zu legen, damit alles Böse für das kommende Jahr abgewand wurde. Und da zur selben Zeit immer diese wunderschöne gelbblühende Pflanze überall zu finden war und jeder sie hierfür benutzte, bekam sie den Namen Johanniskraut. Und irgendwie mit heute noch vergleichbar, denn in einem gewissen Grunde schützt und bekämpft sie die bösen Gedanken (Depressionen) des Kranken. Die fünfblättrigen, gelben Blüten blühen von Juni bis September. Beim Zerreiben der Blütenblätter tritt ein dunkler, blutroter Saft aus, der durch harzartige Hypericine gefärbt ist. Diesem Stoff, der nur in den Blütenblättern enthalten ist, schreibt man die antidepressiven Wirkstoffe zu.

Inhaltsstoffe:

Hypericin, Hyperforin (wirkt antibiotisch), Flavonoide, Bitterstoffe, Gerbstoffe, Äther, Öle, Harze, Myristinsäure, Hyperinrot, Phytosterin, Stearin, Taraxasterol, Violaxanthin, Beta-Sitosterol, Phytosterole

Wirkungsweise:

Abschwellend, adstringierend, antibakteriell, beruhigend, blutbildend, blutstillend, entzündungshemmende, harntreibend, krampflösend, schleimlösend, schmerzstillend, tonisierend

Aufgrund der Verwendung als Heilpflanze wird Johanniskraut heute großflächig Angebaut. Seine stimmungsaufhellende Wirkung zur Behandlung leichter bis mittelschwerer Depressionen oder nervöser Unruhe ist inzwischen in zahlreichen Studien schulmedizinisch belegt. Dies gilt jedoch nur für apothekenpflichtige Johanniskraut-Arzneimittel mit hochdosiertem Johanniskraut-Extrtakt.

Wichtig:

Da Johanniskraut, eingenommen über einen längeren Zeitraum oder auch Hochdosiert, die Fähigkeit besitzt bestimmte, bereits eingenommene Arzneimittel zu neutralisieren, abzubauen oder zu hemmen, ist es immer ratsam, vorher Ihren Arzt um Rat zu fragen, bevor Sie Johanniskraut verwenden.