Kamille - Kamillenblüten

Beschreibung:

Die Kamille ist mitunter wohl die bekannteste Heilpflanze überhaupt. Jeder der schon einmal Magen- Darmprobleme hatte, weiß davon ein Lied zu singen. - "Kamillentee und Zwieback", das war schon immer Omas Geheimrezept! - Sie gehört zu den Korbblütengewächsen und ist nur einjährig, sät sich aber immer wieder selbst aus. Die „Achäne", die einsamige Nussfrucht der Kamille, kann bis zu 100 Jahre im Boden verbleiben, um dann wieder auszutreiben. Man kennt sie auch unter den Namen: Echte Kamille, Mutterkraut, Hermelin, Hermünzel, Drudenkraut oder Hermel. Sie wächst am liebsten auf Äckern, lehmigen Böden, Waldwiesen, Saatgutfeldern und am Wegesrand. Leider wird der natürliche Fortbestand der Kamille durch überhandnehmende Kunstdüngung und chemische Unkrautbekämpfung immer mehr eingeschränkt. Die weiß-gelben Blüten sind etwa 10 bis 25mm "groß". Die Pflanze erreicht eine Wuchshöhe von 25-50cm. Die Blütezeit ist von Mai bis September. Verwendet werden hauptsächlich die Blütenköpfe. Ihre Inhaltsstoffe bestehen hauptsächlich aus ätherischen Ölen, Flavone und Flavonole (Pflanzfarbstoffe). Ihre Wirkung gilt als krampflösend, blähungstreibend, schmerzstillend, entzündungswidrig und wundheilend. Kamille kann sowohl innerlich als auch äußerlich angewandt werden.

Inhaltstoffe:

Ätherisches Öl mit Azulen, Bisabolol, Flavone, Cumarin, Bitterstoffe

Wirkungsweise:

Krampflösend, blähungstreibend, schmerzstillend, entzündungswidrig, wundheilend

Wichtig:

Da die Kamille zu den Korbblütlern gehört, sind allergische Reaktionen nicht auszuschließen. Darum sollten Sie, wenn Sie vorher noch nie Kamille angewandt haben oder sowieso zu den Allergikern gehören, immer erst Ihren Arzt um Rat fragen, bevor Sie Kamille anwenden.

Rezeptetipp "Trinken und Spülungen":

Tassenzubereitung: 1 gehäuften Esslöffel Kamillenblüten pro Tasse (ca.150ml). Mit kochendem Wasser übergießen, 10 Minuten, unbedingt bedeckt, ziehen lassen, damit sich die ätherischen Öle nicht verflüchtigen. Danach abseihen. Bei Magen- Darmproblemen werden drei bis vier Tassen frisch aufgebrüht über den Tag verteilt empfohlen. Ebenfalls kann dieser Aufguss zum Gurgeln bei Halsschmerzen und Heiserkeit und zu Mündspülungen z.B. bei Zahnfleischentzündungen angewandt werden.

Aufguss für Umschläge: 2 gehäufte Esslöffel Kamillenblüten pro Tasse (ca.150ml). 15 Minuten bedeckt ziehen lassen, abseihen. Tücher oder Kompressen eintauchen, kurz einwirken lassen. Am besten nimmt man einfache, gute Baumwolltücher für die Anwendungen.

Zur Inhalation: 1 Handvoll Kamillenblüten in eine kleine Schüssel geben, mit ca. 1 Liter kochendem Wasser übergießen. Abgedeckt kurz 2-3 Minuten ziehen lassen. Dann können Sie, am besten mit einem Handtuch über den Kopf gut abgedeckt, über der Schüssel 5-10 Minuten inhalieren. Sehr gut bei Erkältungen und unreiner Haut. Aber bitte Vorsicht!!! Dass Wasser und der Wasserdampf sind am Anfang noch sehr heiß. Also nicht zu tief über die Schüssel beugen!

Als Badezusatz: 1-2 Hände voll Kamillenblüten mit gut 2 Litern kochendes Wasser übergießen, abgedeckt 10 Minuten ziehen lassen, dann abseihen und zum Badewasser dazu geben.

Kamille selber sammeln:

Wer selbst einmal Kamille sammeln möchte, sollte auf folgendes achten.

Kamillenblüten niemals an Straßenrändern oder Radwegen sammeln! Sie könnten möglicherweise mit Schädlings- oder Unkrautmitteln besprüht worden sein! Und man sollte die "Echte Kamille" nicht mit der "Hundskamille" verwechseln. Sie ist etwas kleiner als die "Echte Kamille", ist als Heilpflanze wertlos und duftet auch nicht so stark, sieht ihr aber auf den ersten Blick, zum verwechseln ähnlich. Um sie zu unterscheiden gibt es ein ganz besonderes Merkmal: Der sich in der Blütenmitte befindende gelbe Blütenkopf, ist bei der „Echten Kamille" stark nach außen gewölbt und in der Mitte hohl, was bei der Hundskamille nicht der Fall ist. Die gesammelten Kamillenblüten sollten gut getrocknet und luftdicht gelagert werden.