Pu-Erh Tee

Pu-Erh Tee ist ein typisches Erzeugnis der Hochlandregionen der Provinz Yunnan im Südwesten Chinas. Sie ist die achtgrößte Provinz und 10% größer als Deutschland, und grenzt an Laos und Vietnam. Yunnan, auch als „Region des ewigen Frühlings“ bezeichnet, verfügt über fast alle Klimazonen, von tropischen Gebieten bis zum Hochgebirge mit Gipfelhöhen über 6000 Metern. Der Qingmao-Teebaum, aus dessen großen Teeblättern der Pu-Erh Tee gewonnen wird, wächst vor allem in den Gebirgslandschaften mit gemäßigtem Klima, ohne Frost und viel Niederschlägen, gleichmäßig über das ganze Jahr verteilt. Man findet ihn aber auch in Höhen von 2000 Metern. Er gehört wie der grüne und schwarze Tee auch zu den Kameliengewächsen, die meistens als Sträucher gehalten werden. Ursprünglich allerdings handelt es sich hier um einen Baum. Der Tee hat länglich-eiförmige Blätter, die spitz zulaufen, immergrün sind und wechselständig stehen. Die Blüten sind weiß und stark duftend, die Früchte dreikantig und verholzt. Die größten Anbaugebiete befinden sich um den Berg Liuchashan sowie im Distrikt I'bang im südlichen Yunnan, das zu den schönsten Landschaften der Erde zählt.

Der Name Pu-Erh stammt aus Simao im südlichen Yunnan. Es ranken sich viele Geheimnisse um diesen Tee, denn das komplette Herstellungsverfahren des Tees ist nicht bekannt. In den Anfangszeiten wurde der Tee in den Höhlen der Yunnan- Gebirgslandschaft auf äußerst komplizierte und geheimnisvolle Weise hergestellt. Heute geht man davon aus, dass es sich bei dem Pu-Erh Tee ursprünglich um einen grünen Tee handelt, der durch ein langes nachreifen und nachfermentieren von einen grünen Tee in einen roten Pu-Erh umgewandelt wird. Die großen, grünen Teeblätter werden zu einem Kuchen gepresst und fermentiert.

Was ist Fermentation?

Durch Zugabe von Feuchtigkeit und Wärme reagiert der Zellsaft der Teeblätter mit dem Sauerstoff der Luft und bewirkt, dass sich Farbe, Geschmack, Aroma und Charakter des Tees kontrolliert bilden können. Dann werden bestimmte Bakterien zugefügt, die in der Nachfermentation die Gelegenheit bekommen, während einer jahrelangen Lagerung unter kontrollierten Bedingungen den ursprünglichen grünen Tee in den uns bekannten Pu-Erh Tee zu verwandeln. Diesen Vorgang nennt man auch „Post-Fermentation“ (Nachreifung). Also wenn man so will, ist der rote Pu-Erh Tee eigentlich ein nach alter Tradition nachbehandelter grüner Tee. Er wird umso wirkungsvoller und kostbarer je länger er lagert, genauso wie beim Wein! Die teuersten Pu-Erh Tees reifen bis zu 60 Jahre, um ihr unvergleichliches Aroma zu entwickeln. Also kein Wunder, dass er so teuer ist. Qualität spricht für seinen Preis.

Pu-Erh wird in China in verschiedenen Preßformen angeboten, entweder als "Brik" (rechteckige oder runde Ziegel), oder als "Cake" (sprich Kuchen, die einen Durchmesser von 15 Zentimetern haben). Ausgeführt wird aber nur hygienisch und qualitativ einwandfreier loser Tee oder Teebeutel.

Die Chinesen schwören seit Jahrhunderten auf diesen Tee weil sie glauben, dass sich Gesundheit nur dann einstellen kann, wenn ihre Lebensenergie Chi ungestört fließt. Und Pu-Erh-Tee fördert diesen Fluß, er führt zum Gleichgewicht von Yin und Yang. Pu-Erh hilft beim Abbau überflüßigen Körperfettes, wirkt sich positiv auf den Cholesterinspiegel aus und unterstützt das Immunsystem und die Verdauung.

Die Farbe des Tees ist rötlich bis kastanienbraun. Er hat ein erdiges fast rauchiges Aroma, das sich mit anderen Tees nicht vergleichen läßt. Man kann ihn wie den grünen Tee mehrmals aufgießen. In China wird er bis zu viermal aufgebrüht. Wir empfehlen ihn aber nur zweimal aufzubrühen, um immer den vollen Geschmack zu genießen. Er ist koffeinhaltig, aber nicht so stark wie Kaffee.

Zubereitung:

Geben Sie pro Tasse 1 Teelöffel Pu-Erh Tee in eine Kanne auf Stövchen, mit kochendem Wasser übergießen und je nach gewünschter Stärke 3-5 Minuten ziehen lassen. Sie können danach den Tee noch ein- zweimal nachbrühen, ohne die Teeblätter zu wechseln. Wenn sie ihn süßen möchten, nehmen Sie am besten Honig. Ahornsirup mit Pu-Erh schmeckt am besten, Sie können natürlich auch jeden anderen Honig verwenden, ganz so wie Sie es mögen.

In unserem Bücher-Shop finden Sie auch ein Buch über Pu-Erh Tee von Dr. Jürgen Weihofen.