Wacholderbeeren

Beschreibung:

Der Wacholder kommt sowohl am Polarkreis als auch in tropischen Gebirgen vor. Er prägt mitunter das Bild ganzer Landschaften wie etwa in der Lüneburger Heide. Im Gartenbau wird der Wacholder so vielseitig angewendet wie kaum eine andere Pflanze: Niedrige Formen eignen sich für Stein- und Heidegärten und zum Bedecken größerer Bodenflächen, höhere Formen stehen ausgezeichnet als Einzelpflanzen in großen Gärten und Parks. In Wuchs, Höhe und Nadelform ist der Wacholder recht variabel in Höhen von ca. 50 Zentimetern bis 10 Metern. Immer aber wächst er recht verzweigt. Die Blätter sind nadel- und schuppenförmig, anfangs hellgrün, später nachdunkelnd. Auf der Oberfläche weisen sie eine bläulich weiße Mittellinie auf. Die Blüten sind ein- oder zweihäusig. Die männlichen sind kleine gelbe kugelige Kätzchen aus zahlreichen Staubgefäßen zusammengesetzt. Die grünlichen weiblichen Blütenzapfen bestehen aus drei nebeneinander stehenden, aufrechten Samenknospen auf kurzen Trieben. Die Blütezeit ist von April bis Mai. Die aus dem oberen Teil dieses Zapfens entstehende kugelige Frucht ist im ersten Jahr grün, erst im zweiten oder dritten Jahr schwarzbraun bis bläulich-weiß bereift. In den Beeren liegen bis zu zehn Samenkörner. Der Wacholder steht in Deutschland unter Naturschutz, die Beeren dürfen jedoch gesammelt werden, und zwar im Herbst des zweiten oder dritten Jahres. Grün sind sie ungenießbar! Die Beeren schmecken bitterlich süß, würzig und harzig zugleich. Die Wacholderbeeren werden im Oktober gesammelt. Die Beeren werden in dünner Schicht am besten in einem geheizten Raum ausgelegt und getrocknet. Man bewahrt sie in dicht schließenden Gefäßen auf. Grau oder rot werdende Früchte sind unbrauchbar und werden ausgelesen. Das Holz und die Nadeln entwickeln auch beim Verbrennen einen balsamischen Duft.

Nahezu alle Teile des Wacholders enthalten heilkräftige Stoffe, zumeist sind es ätherische Öle (hauptsächlich Terpene), den Bitterstoff Juniperin, Gerbstoffe, Harz, Pektin, Traubenzucker, Ameisen- und Essigsäure, Kalzium und essigsaures Mangan. Zahlreiche Heilmittel werden aus dem Wacholder gewonnen, etwa Wacholderspiritus, Wacholderbranntwein, Wacholder-beerentinktur, Wacholderöl und Wacholderbeerentee.

Entsprechend vielseitig sind die Anwendungsmöglichkeiten: Wacholderpräparate üben heilenden Einfluss bei Magen- und Darmerkrankungen wie bei infektiösen Darmkoliken, Darmkatarrhen, Magenentzündungen und Magenerkrankungen aus. Fäulnis- und Gärungsprozessen werden durch die hohe keimtötende Kraft rasch der Nährboden entzogen. Das Wacholderöl insbesondere vernichtet Kolibakterien. Wacholderbeerentee hilft gegen chronischen Blasenkatarrh. Das Badeöl hilft oft gegen chronische Hautausschläge und Schuppenflechte. Wacholderbranntwein wirkt, sowohl innerlich als auch äußerlich angewendet, bei verdorbenen Magen, Bronchialbeschwerden, Nieren- und Blasenleiden. Wacholderspiritus ist ein gutes Einreibemittel bei rheumatischen Erkrankungen.

Vorsicht:

Wacholderbeerenpräparate sollten allerdings nicht in zu großen Mengen oder über einen längeren Zeitraum ohne ärztliche Verordnung eingenommen werden! Weil sie möglicherweise Nierenreizungen und Nierenschäden auslösen können!

Bitte fragen Sie vor einer dauerhaften Anwendung immer erst Ihren Arzt um Rat!!!

Inhaltsstoffe:

Ätherisches Öl (hauptsächlich Terpene), Bitterstoff Juniperin, Gerbstoffe, Harz, Pektin, Traubenzucker, Ameisen- und Essigsäure, Kalzium, Mangan

Wirkungsweise:

Stark harntreibend, keimtötend, blutreinigend, appetitanregend, hustenreizmildernd, schleimlösend und nieren- und uterusreizend!